Große, alte Bäume sind ein Schlüsselfaktor zum Erhalt der biologischen Vielfalt in unseren Wäldern und im Offenland. Verschwinden die alten Bäume aus unserer Umwelt werden mit ihnen unzählige weitere Arten verloren gehen. Eine englische Erhebung hat ergeben, dass z.B. Eichen einen Lebensraum für bis zu 2300 verschiedenen Arten bieten können. Die Artenvielfalt pro Baum steigt mit zunehmenden Alter in Folge der sich entwickelnden Kleinstbiotope stark an. Beispiele für diese Kleinstbiotope sind z.B. Totholz, Astlöcher, Rindentaschen, Stammverletzungen oder z.B. Spechteinschläge.
Schaut man auf Deutschland gibt es bei uns eine Reihe von Baumarten, welche potentiell älter als 1000 Jahre alt werden können. Hierzu zählen vor allem Linden, Eichen, Eiben und Lärchen. Jedoch gibt es laut der Initiative Nationalerbe-Bäume Deutschlands nur sehr wenige wirklich alte Bäume und wahrscheinlich keinen einzigen über 1000 Jahre alten deutschen Baum. Viele wirklich alte Bäume stehen in Deutschland solitär in der Landschaft und nicht im Wald. Ursächlich dafür ist, dass die deutschen Wälder fast vollständig seit mehr als 300 Jahren forstwirtschaftlich genutzt werden. Heutzutage sind nur noch etwa 25% der deutschen Bäume älter als 100 Jahre und 2,5% älter als 160 Jahre.
Alte Bäume sind nicht nur ansehnliche Landmarken, sondern vergleichbar mit historischen Gebäuden, auch ein wichtiger Bestandteil unserer Historie. Viele alte Bäume werden häufig Opfer einer übertriebenen Interpretation der Verkehrssicherungspflicht und von nicht adäquaten Pflegmaßnahmen. Die Dürresommer der letzten 3 Jahre haben den Baumriesen natürlich auch stark zugesetzt. Weiterhin wird häufig bei landschaftsprägenden alten Solitärbäumen nicht rechtzeitig an die Pflanzung eines würdigen ,,Erben’’ gedacht. Wenn überhaupt, erfolgen die Ersatzpflanzungen häufig erst nach Verlust des alten Baumes. Wenn dieser entfernt wird verschwindet mit ihm der erwähnte wichtige Lebensraum ersatzlos.
Die Mitmachaktion “Findet Sachsens Baumriesen” möchte sachsenweit auf den Mehrwert der Baumriesen aufmerksam machen, diese besser schützen und vielleicht auch den einen oder andern Veteranen unter den Bäumen neu entdecken.
Gemeldet werden sollen alle Bäume mit einem Umgang größer gleich 4 m in einer Messhöhe von 1,3 m. Die Meldung erfolgt über die kostenlose Flora Capture App. Flora Capture ist im Prinzip eine Art digitales Herbarium welches auch im offline Modus funktioniert. Pflanzen und hier im speziellen Bäume, werden dabei aus verschiedenen Winkeln fotografiert und im Anschluss durch die App bestimmt und der Standort wird durch die GPS Daten erfasst. Monatlich erfolgt eine Aktualisierung der neu erfassten Baumriesen. Die Standortkarten und weiter Hintergrundinformationen werden zunächst, bis zur Etablierung einer eigenen “Baumriesen-Plattform”, auf der Website von UferLeben veröffentlicht.
Wir wünschen Euch viel Erfolg bei der Suche und hoffen auf eine rege Beteiligung.
Findet Sachsens Baumriesen ist ein Kooperationsprojekt von: UferLeben Störmthaler See e.V., dem Staatsbetrieb Sachsenforst, der Sächsischen Landesstiftung für Natur und Umwelt und RegioCrowd
Ziele:
Ausblick:
Projektinitiator: Dr. Stephan Schürer, Vorstandsvorsitzender Uferleben Störmthaler See e.V.
Unterstützer/Fachpartner:
Die Schirmherren der Aktion:
Du hast Zeit und Lust Dich bei diesem Projekt zu engagieren?
Nimm Kontakt zu uns auf: