Die Regionalstelle Elbland umfasst die 45km lange und 10km breite Aufweitung des Elbetals und somit die Städte: Meißen, Coswig, Radebeul, Dresden, Heidenau und Pirna. Das deutlich trockenere und wärmere Klima des Elbkessels als das des umliegenden Hochlands begünstigt den intensiv betriebenen Obstbau und den Weinanbau an den Südhängen der Berge.
Kulturhistorisch wurde das Gebiet des Elbtals aufgrund des fruchtbaren Bodens (Löss), des milderen Klimas sowie der günstigen Flussübergänge wohl bereits im nördlichen Raum seit der Altsteinzeit vor etwa 200.000 Jahren besiedelt. Verschiedene Kaltzeiten, die den Elberaum direkt oder periglazial beeinflussten nebst nachfolgender Erosionsvorgänge, unterbrachen eine permanente Besiedlung und sorgten für die gegenwärtige Ausbildung des Elbtalkessels. Als Sandfluss bezeichnet, weist die Elbe auch nach der Ausdeichung ein markantes Charakteristikum auf: Der Grundwasserspiegel steigt bei Hochwasser begünstigt durch den sandigen, grobporigen Boden zeitlich verzögert an und drückt unter den Deichen durch. Auf der anderen Seite entstehen temporäre Gewässer, die als „Ersatz“ für ursprüngliche Überflutungsbiotope fungieren und seltenen Tier- und Pflanzenarten ein Refugium geben. Selbst das sandige Ufer der Elbe mit ständigem zeitlichen als auch räumlichen Wechsel aus Überstauung und Trockenheit bietet spezialisierter Flora und Fauna, wie z.B. der Rotbauchunke oder Kiemenfußkrebsen, geeigneten Lebensraum. Im schlickigen Spülsaum findet man z.B. den Hirschsprung und den Schlammling – spezialisierte, teils amphibisch lebende Pflanzen – verschiedene Zweizahn- und Gänsefußarten, Röhrichte, Hochstaudenfluren oder seltene Arten wie Krebsschere, Schwanenblume und Seekanne.
Grünlandflächen auf den Auenstandorten – die Elbwiesen – werden extensiv als Weide oder Mähwiese bewirtschaftet oder als Erholungsflächen genutzt. Zu natürlichen Biotoptypen eines mitteleuropäischen Tieflandflusses gehören Hartholz- und Weichholzauwälder: auf größeren linearen Abschnitten überflutungstolerantere Silber-Weiden und Schwarz-Pappeln der Weichholzkategorie und nur noch fragmentarisch erhaltene Hartholzauen mit Stieleichen, Ulmen sowie Eschen. Reste von Auenbewaldung stehen teilweise unter Naturschutz. Fischotter und Biber leben als bemerkenswerte Säugetiere an der Elbe. Vögel wie der Kranich, Seeadler, der Schwarz- und Weißstorch nutzen geeignete Gebiete als Brutplätze, nordische Schwäne und Gänse aus Westsibirien rasten als Zugvögel im Elbtal. Entlang der Elbe in den stehenden Gewässern kommen 12 von 21 deutschen Lurcharten vor – bemerkenswert sind die großen Bestände von Laub- und Moorfrosch.
Nicht nur in den Randgewässern, sondern in der Elbe selbst ist wieder eine größere Insektendiversität erlebbar.
Aufgrund einer deutlichen Verbesserung der Gewässerqualität seit 1990 erholen sich die Fischbestände im ehemals fischreichsten Fluss Europas und die Artendiversität steigt. Die Fischfauna des Elbestroms setzt sich gegenwärtig aus 112 Arten zusammen:
marine (im Salzwasser lebende)
limnische (im Süßwasser lebende)
euryhaline (Wanderarten zwischen Salz- und Süßwasser), z.B. Aal, Karpfen, Hecht und Zander als auch weniger bekannte wie Döbel, Schleie, Flussbarsch, Gründling, Meerforelle, Zährte
Als erste (kleine) Erfolge können die nach 1990 begonnenen Wiedereinbürgerungsversuche von skandinavischem und irischem Lachs in Sachsen gewertet werden.