Über 25 Naturfreunde vor allem aus dem Mittleren Erzgebirge, aber z.B. auch aus Chemnitz und sogar aus Erfurt nutzen den Nationalfeiertag am 3. Oktober 2024, um ein Zeichen in Rübenau für den Erhalt einer vielfältigen Erzgebirgslandschaft zu setzen. Sie folgten der Einladung des NABU Mittleres Erzgebirge e.V. und des Naturschutzvereins Natura Miriquidica e.V. zum sogenannten „Einheitsbuddeln“. Dieses deutschlandweit stattfindende Projekt folgt der Idee, dass zum 3. Oktober jeder Mensch in Deutschland einen Baum pflanzen möge. Jedes Jahr. Ein neuer Wald. Von Nord nach Süd, von Ost bis West. Für das Klima. Für unsere Zukunft. Diese Baumpflanzaktion ist bei den beteiligten Vereinen und auch bei einigen Freiwilligen 2024 zu einer beliebten Tradition geworden. Schon in den Vorjahren konnten mehr als 100 Bäume im Rahmen der Aktion in Marienberg und seinen Ortsteilen gepflanzt werden. In diesem Jahr brachten die Freiwilligen fünf Apfelbäume, drei Winterlinden, vier essbare Ebereschen, fünf Elsbeeren sowie 2 Birnen in Rübenau in die Erde. Gepflanzt werden konnten dank finanzieller Unterstützung durch die Firma staffbase in Chemnitz mehrfach verschulte, zwei bis drei Meter hohe Topfpflanzen mit Pflanzgestell und Verbissschutz aus regionaler Herkunft (Baumschule Freiberg) an sechs Standorten in der Ortslage der größten Streusiedlung Ostdeutschland – Rübenau. So wurde versucht, den Bäumen gute Anwuchschancen in dem rauen Gebirgsklima zu verleihen. Ziel der Veranstaltung war es, die erzgebirgische, menschlich geprägten Kulturlandschaft durch Gehölze ökologisch aufzuwerten und gleichzeitig unsere Landschaft attraktiv zu gestalten. Deshalb wurden attraktive Pflanzorte in der Nähe der „Zöblitzer Straße“, am „Hammerweg“ sowie am „Hradschin“ ebenso gewählt wie Pflanzorte auf der in den letzten Jahren angelegten Streuobstwiese in der Dorfmitte sowie an einem neu angelegten Wiesenweg zwischen geschützten Bergwiesen neben Trockenmauern im Biotopverbundsystem Natzschungtal gewählt. Diese Standorte sind bedeutsam für das Ortsbild und strukturieren die Landschaft angenehm für Gäste ebenso wie für Anwohner. Nach zweieinhalb Stunden mit durchwachsenem Wetter waren die Bäume an Ort und Stelle und die Freiwilligen fanden sich noch einmal zum gemütlichen Erfahrungsaustausch bei BIO-Verpflegung in der Naturherberge Kammbegegnungen zusammen.
Der jeweils vierte Sonntag im September jeden Jahres steht ganz im Zeichen der Flüsse. Deshalb wurden Naturinteressierte und -engagierte an die Rübenauer Gewässer (ein Ortsteil von Marienberg) eingeladen, bei einer kleinen Exkursion die Bedeutung der Bäche und Flüsse am EDrzgebirgskamm kennen zu lernen und anschließend selbst für ihre Erhaltung aktiv zu werden. 13 Teilnehmer bekämpften am Rübenauer Dorfbach und an der Natzschung (Grenzfluss zu Tschechien) Neophyten, um den heimischen Arten in den Gewässerrandstreifen bessere Wuchsbedingungen zu ermöglichen. Zu den neueingewanderten Pflanzen, welche drohen, die heimische Hochstaudenflur komplett zu überwuchern, gehören das Drüsige Springkraut, die Vielblättrige Lupine sowie der Sacchalin-Staudenknöterich. Sie bilden zum Teil ausgedehnte Bestände und konkurrieren mit den heimischen Hochstaudenarten wie Echtes Mädesüß, Echter Baldrian oder Wald-Engelwurz. Der Rückgang dieser Arten bedeutet auch den Verlust der an sie gebundenen Tierarten. Für die teilnehmenden Kinder war die Suche nach blauer Schlacke, eine historisch und regionale Besonderheit, ein Höhepunkt der Veranstaltung. Im Anschluss erwartete die Helfer ein rustikaler Bio-Imbiss aus dem Feuerkessel am Fluss, bei dem sich über aktuelle Naturschutzthemen im Erzgebirge ausgetauscht werden konnte.