Gesucht werden Menschen, die sich für die Rettung der heimischen Igel einsetzen, entweder ehrenamtlich durch ihre Mithilfe in der Igelstation Lugau oder durch eine finanzielle Unterstützung dieser Station. Igel sind Sympathieträger, sie wirken auf viele Menschen niedlich und üben im ökologischen Netzwerk der heimischen Natur eine wichtige Funktion aus. Seit über 80 Jahren steht der Igel unter Naturschutz, da er zahlreichen menschgemachten Gefahren ausgesetzt ist. Zur Sicherung des Igelbestandes im Erzgebirge und seinem Vorland werden dringend Igelretter gebraucht.
Selbst zum Igelretter werden:
Wer einen Igel verletzt, tötet oder gar einfängt und behält, macht sich strafbar. Es ist aber erlaubt – und sogar geboten – ein krankes, verletztes, unterernährtes oder verwaistes Tier aufzunehmen. Diese Tiere sollten so schnell wie möglich an eine Igelstation übergeben werden, wo Ehrenamtliche die Tiere gesund pflegen. In ganz Deutschland gibt es mehrere hundert Igelstationen. In den vergangenen 30 Jahren ist die Anzahl der Igelstationen jedoch stark zurückgegangen. Wer einen verletzten Igel selbst zu einer Ärztin oder einem Arzt bringt, muss prinzipiell die anfallenden Kosten übernehmen. Eine Tierärztin beziehungsweise ein Tierarzt kann ein Wildtier aber auch kostenfrei behandeln.
Ein Igel benötigt Hilfe durch den Menschen, wenn:
Folgende Ausrüstung benötigst Du:
Sichere als erstes das Tier mit einem Handtuch. Sind es Igelbabys oder Junge, suche die Umgebung nach der Mutter ab. Kontrolliere, ob der Igel äußere Verletzungen aufweist. Falls ja, überprüfe die verletzten Stellen nach Fliegeneiern und Maden und versuche, diese so gut wie möglich abzusammeln (eventuell eine herkömmliche Zahnbürste verwenden). Zecken und Flöhe sind erst einmal keine große Gefahr. Die Flöhe sind Igelflöhe und werden in der Regel nicht auf den Menschen. Fühlt sich der Igel „kalt“ an, können sie ihm wärme mit einer Wärmflasche oder Kirschkernkissen spenden. Geben Sie erst Wärme, wenn der Igel von Maden & Co befreit ist, da diese sich sonst rasant vermehren. Legen Sie dazu die Wärmequelle in die Nähe des Igels. Bitte nicht direkt darauf, da es wie beim Menschen zur Überhitzung und Verbrennung kommen kann. Bieten Sie dem Igel etwas Futter an (z.B. kleines ungewürztes leicht sämig gebratenes Rührei oder Katzennassfutter).
Kontaktiere unsere Igelstation.
Unterstütze unsere Igelstation:
Wir sind dankbar über jede Hilfe, die wir bekommen können, da aktiver Tierschutz ein ganztägiger Job ist und auch am Wochenende nicht pausiert (pro Igel mind. Eine halbe Stunde pro Tag). Die Igelbetreuung kostet Zeit und Geld, denn wer einen Igel aufnimmt, verpflichtet sich, das Tier so lange zu pflegen, bis es wieder gesund ist. Im Winter dauert das in der Regel fünf bis sechs Monate. Hauptsaison ist deshalb der Winter, wenn die Tiere ab November ihren Winterschlaf halten sollten, aber zu schwach oder zu krank dafür sind. Im Sommer werden hauptsächlich verwaiste Jungtiere in unserer Station großgezogen. Je nach Art und Schwere der Verletzung und Krankheit wird der Igel einem fachkundigen (igelkundigen) Tierarzt zur Behandlung vorgestellt. Ist die tierärztliche Behandlung erfolgreich abgeschlossen, wird der Igel bis auf ein stabiles Gewicht und Verfassung gebracht und wieder in sein natürliches Umfeld entlassen. Wir sind stets bestrebt, den Aufenthalt in unserer Station für den Igel so kurz wie möglich zu halten, denn er ist und bleibt ein Wildtier. Und was ist schöner als einen Igel in der Natur beobachten zu können?!
An den umfangreichen Betreuungsaufgaben beteiligen sich freiwillige Helferinnen und Helfer unserer Igelstation. Unsere Igelstation wird privat geführt und damit auch selbst finanziert. Sie ist zum Teil auf Spenden oder Igelpatenschaften angewiesen, um wenigstens einen Teil der Kosten decken zu können. Für einen ausgewachsenen Igel müssen mit etwa 50 Euro Futterkosten pro Winter gerechnet werden. Jederzeit kann unsere Igelstation gerne mit hochwertigen Katzennassfutter und Katzentrockenfutter unterstützt werden. Dabei ist wichtig, dass der Fleischanteil bei mind. 60% liegt, das Futter zuckerfrei und am besten getreidefrei ist.
Außerdem kann unsere Igelstation finanziell in Form einer Geldspende unterstützt werden:
IBAN: DE50 8705 4000 0725 0578 74
BIC: WELADED1STB
Wer sich ehrenamtlich in einer Igelstation engagiert, rettet nicht nur die Tiere, sondern leistet auch einen wichtigen Beitrag zum Naturschutz. Grundsätzlich können alle helfen, die Tiere mögen und Interesse an Naturschutz haben. Die sinnstiftende und erfüllende Tätigkeit in unserer Igelstation erfolgt gemeinsam mit anderen Gleichgesinnten, mit denen ein Erfahrungsaustausch zu Tierschutzthemen möglich ist.
Ehrenamtliche Igelstationen leisten aber nicht nur einen Beitrag zur Tierrettung, sondern auch wichtige Aufklärungsarbeit zum Naturschutz. Unsere Station informiert regelmäßig Schulklassen oder andere interessierte Gruppen und Einzelpersonen über die wichtige Arbeit. Auf diese Weise wird vermittelt, woran man hilfsbedürftige Igel erkennt, denn jedes Jahr werden viele Tiere zu Igelstationen gebracht, die gar keine Hilfe benötigen.
Ende 2018 hat der Tierschutzverein Stollberg und Umgebung e.V. die Igelstation in Lugau unter K. Effenberger aufgegeben. Da der Bedarf zur Betreuung von verletzten und hilfsbedürftigen Igeln weiterhin sehr groß ist und stetig steigt, wurde der Wunsch nach einem eigenen Verein zur Aufrechterhaltung der Igelstation in Lugau geweckt. Im Februar 2019 gründete eine Gruppe von Igelfreunden den Verein Stachel & Co. Erzgebirge e.V. Das Hauptziel unserer Arbeit ist die Rettung, Rehabilitation und Auswilderung des bei uns heimischen Braunbrustigels. Maßgebender Rahmen für unsere Arbeit ist die Einhaltung des Bundesnaturschutzgesetzt (BNatSchG) und das Tierschutzgesetz (TierSchG). Unsere Igelstation befindet sich neben dem Gelände des MSC Lugau e.V. auf der Zechenstraße. Es ist ein kleines Gebäude, in dem die Igel zur Erstversorgung untersucht und von den ersten Parasiten befreit werden.
Kontaktmöglichkeiten finden sich hier:
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