Foto: Melanie Krause

Unsere Neuseenland-Ranger:innen

Die Ökologische Station Borna-Birkenhain e.V. hat im Rahmen eines BMUV Förderprojekts unter dem Titel „Zentrum für Natur nach dem Bergbau“ aktuell 18 ehrenamtliche Neuseenland-Ranger:innen an insgesamt 13 Seen im Südraum Leipzig im Einsatz. Die Ehrenamtlichen protokollieren regelmäßig die Missstände an den Seen oder entdecken seltene Tier- und Pflanzenarten.

Ist das etwa eine Wildbiene?

Einer unserer Neuseenland-Ranger hat auf seiner Begehung die Bienen-Ragwurz (Ophrys apifera) entdeckt. Mit seiner Hilfe konnten wir die spätblühende Ragwurz aus der Familie der Orchideen vor der Mahd beschützen. Es handelt sich um eine extrem seltene und in ihrem Bestand besonders gefährdete Art in Deutschland. Sie kommt fast ausschließlich in Naturschutzgebieten vor und hat hohe Lebensraumansprüche.

Ihr besonderes Erscheinungsbild kommt nicht von ungefähr. Sie immitiert an ihrer Unterlippe die Form verschiedener Wildbienenarten und lockt somit männliche Wildbienen an. Diese starten dann einen Begattungsversuch und nehmen ein Pollenpaket auf, was an die nächste Ragwurz weitergetragen wird. Allerdings wird bei der Bienen-Ragwurz häufiger die Selbstbestäubung beobachtet, sie hat also viele Möglichkeiten, sich fortzupflanzen.

Das leipziger Neuseenland bietet einer Vielzahl von Tier- und Pflanzenarten einen wichtigen Lebensraum, der zunehmend durch die Intensivierung der Landwirtschaft und ungelenkten Tourismus bedroht wird. Dies gilt es zu schützen, dafür sind wir unseren ehrenamtlichen Neuseenland-Ranger:innen für ihren tatkräftigen Einsatz für den Erhalt der Natur besonders dankbar.

 

Der Verein NFG Ökologische Station Borna-Birkenhain bewirtschaftet aktuell rund 30ha Grünland, bestehend aus Eigentums und Pachtflächen. Hierzu gehört die Beweidung mit Schafen sowie die Mahd zur Heugewinnung .
Die Flächen zeichnen sich dadurch aus, dass sie für konventionelle Landwirtschaftsbetriebe unwirtschaftlich zu bewirtschaften sind, weil sie teilweise zu klein, zu mager oder zu nass sind. Ein Großteil der Flächen ist aber aus naturschutzfachlicher Sicht sehr wertvoll, so dass sie weiter gepflegt und erhalten werden sollen. Besonders die mageren Standorte in der Bergbaufolgelandschaften sind auf eine nachhaltige Bewirtschaftung angewiesen. Wir pflegen hier deshalb u.a. eine Fläche im FFH- Gebiet Bockwitz im Eigentum der LANU.
Aktuell versorgen wir 3 bedrohte Schafrassen; Skudden, Moorschnucken und Zackelschafe. Die Lammzeit hat gerade begonnen und es sind schon über 60 Lämmer geboren.
Anfang Juni beginnt die Schafschur, bei der eine Vielzahl an Helfern benötigt werden. Wir hoffen in Kürze einen Engagement-Aufruf starten zu können und wünschen uns, dass die Pandemie bis dahin soweit überwunden ist, dass ehrenamtliche Helfer uns unterstützen können.